Donnerstag, 10. Oktober 2013

Blitzlicht gefälligst? CLS – System von Nikon

CLS (Creative Lighting System) ist ein hochentwickeltes Blitzsystem, bei dem das Blitzgerät mit anderen Komponenten (z.B. Autofokus-Modul, Belichtungsmesser usw.) zusammenarbeitet um bessere und ausgewogenere Ausleuchtung des Motivs zu erzielen.
Durch moderne i-TTL Blitzautomatik wird die notwendige Leistung durch mehrfache kaum sichtbare Messblitze noch vor der eigentlichen Aufnahme ermittelt. Zusätzlich fließen in die Berechnung noch weitere Parameter von der Kamera (Blende, Belichtungszeit, ISO), vom Belichtungsmesser (Weißabgleich, Anteil des Umgebungslichtes) und vom Autofokus-System (Ausgewählte Messfeld, Entfernung zum Motiv) ein.

Die i-TTL Aufhellblitzautomatik sorgt bei Aufnahmen im Gegenlicht für dezente Aufhellung der Schattenbereiche. Durch verringerte Leistung werden meist sehr gute Resultate erzielt.



Das integrierte Blitzgerät.
Ausgenommen einiger Profimodelle (aktuell: D3, D3x, D3s) verfügen alle Spiegelreflexkameras über ein eingebautes Blitzgerät. Die Leitzahl des Blitzgerätes liegt bei 12 (ISO100) bzw. bei 17 (ISO200). Die Leitzahl ist zwar nicht groß, ist dennoch ausreichend für viele Situationen und sorgt für genug Aufhell-Licht.
Vorausgesetzt es steht dem Blitzlicht nichts im Wege, z.B..: der vordere Rand des Objektivs oder die sich darauf befindliche Gegenlichtblende. Sonst gibt es unschöne halbrunde Schatten auf dem Motiv.

Ein weiteres Ärgernis, welches die Verwendung eines integrierten Blitzgerätes mit sich bringt – sind die roten Augen bei den aufgenommenen Personen. Die Ursache liegt hier nämlich im schmalen Winkel zwischen Lichtquelle und der optischen Achse des Objektivs. Das Blitzlicht dringt durch die Augenpupille in das Auge des Modells ein, wird an der Augenrückwand wieder reflektiert und vom Objektiv erfasst. Dieses reflektierte Licht trägt bei Menschen rote Farbe. Hersteller reagieren darauf und bieten eine Funktion zum Reduzieren der roten Augen an. Dabei sendet das Blitzgerät noch vor der Aufnahme mehrere Teilblitze mit verringerter Leistung aus. 
Das Menschliche Auge reagiert auf dieses helle Licht und verringert die Pupille. Dadurch ist der Anteil des in die  Pupille eindringenden und somit reflektierten roten Lichtes viel geringer. Viele Menschen reagieren jedoch auf diese Vorblitze mit Verspannung des Gesichter oder mit Blinzeln. 



Systemblitzgerät.
Es gibt noch eine weitere Methode um die Zombie-Augen loszuwerden.
Erhöht man nun den Abstand zwischen der Lichtquelle und der optischen Achse (z.B..: durch Einsatz eines Systemblitzgerätes) so verschwinden die roten Augen, weil das vom Auge reflektierte Licht nun unter einem steileren Winkel am Objektiv vorbeigeht. Das Problem kommt dennoch wieder, und zwar dann wenn man Objektive mit längerer Brennweite verwendet (ab ca. 150mm). Durch den, sich daraus ergebenen größeren Abstand zum Motiv wird wieder der Winkel flacher, das reflektierte rote Licht gelangt wieder durch das Objektiv auf das Bild.
Eine weitere, noch effektivere Methode ist, das Blitzgerät von der Kamera zu trennen und das Motiv entfesselt auszuleuchten. Hierfür kann das Blitzgerät mittels eines TTL-Kabels mit der Kamera verbunden werden, dabei werden alle Funktionen des Blitzgerätes weiterhin unterstützt. Trotz des mit dieser Methode verbundenen Diskomfort (jemand muss schließlich das entfesselte Blitzgerät halten J) eröffnet das entfesselte Blitzen neue Möglichkeiten zur kreativen Blitzlichtgestaltung. 



AWL.
Um die Stolperanfällige Verbindungskabel zwischen der Kamera und der im Raum angeordneten Blitzgeräte zu vermeiden, bietet Nikon ein drahtloses Steuerungssystem in einigen Kameras an. In dieser Advanced Wireless Lighting (AWL) Betriebsart übernimmt das eingebaute Blitzgerät die Rolle der Steuereinheit. Es sendet kaum sichtbare Miniblitze zu anderen teilnehmenden Blitzgeräte (bis zu 2 Gruppen), die wiederum mit eigenen Miniblitzen antworten. Nachdem die für die Aufnahme notwendige Leistung ermittelt ist, sendet das integrierte Blitzgerät unmittelbar vor der Aufnahme das „Startsignal“ und alle Blitzgeräte lösen mit der vorgegebenen Leistung aus.
Wird auf der Kamera ein Systemblitzgerät, welches als Steuereinheit agieren kann, so ist dieser in der Lage bis zu 3 getrennte Gruppen anzusteuern. Die Betriebsart der einzelner Gruppen sowie etwaige Blitzleistungskorrektur erfolgen an der Kamera bzw. am aufgesteckten Systemblitzgerät.
Sind mehr als 3 Gruppen für das Ausleuchten des Motives notwendig, so lässt sich ggf. das sogenannte SU-4 Modus von Nikon verwenden. Dabei gehen die Blitzgeräte auf „Lausch“ und lösen aus, sobald ein anderes Blitzgerät im Raum gezündet hat. Das Auslösesignal kann z.B..: vom integrierten Blitzgerät kommen, dafür stellt man seine Betriebsart auf M (manuell) und stellt die Leistung auf Minimum (1/128) ein. Die Leistung der anderen Blitzgeräte muss manuell ermittelt und eingestellt werden.