CLS (Creative Lighting System) ist ein hochentwickeltes
Blitzsystem, bei dem das Blitzgerät mit anderen Komponenten (z.B. Autofokus-Modul,
Belichtungsmesser usw.) zusammenarbeitet um bessere und ausgewogenere
Ausleuchtung des Motivs zu erzielen.
Durch moderne i-TTL Blitzautomatik wird die notwendige Leistung
durch mehrfache kaum sichtbare Messblitze noch vor der eigentlichen Aufnahme
ermittelt. Zusätzlich fließen in die Berechnung noch weitere Parameter von der
Kamera (Blende, Belichtungszeit, ISO), vom Belichtungsmesser (Weißabgleich,
Anteil des Umgebungslichtes) und vom Autofokus-System (Ausgewählte Messfeld, Entfernung zum Motiv) ein.
Die i-TTL Aufhellblitzautomatik sorgt bei Aufnahmen im Gegenlicht
für dezente Aufhellung der Schattenbereiche. Durch verringerte Leistung werden
meist sehr gute Resultate erzielt.
Das integrierte Blitzgerät.
Ausgenommen einiger Profimodelle (aktuell: D3, D3x, D3s) verfügen alle
Spiegelreflexkameras über ein eingebautes Blitzgerät. Die Leitzahl des
Blitzgerätes liegt bei 12 (ISO100) bzw. bei 17 (ISO200). Die Leitzahl ist zwar
nicht groß, ist dennoch ausreichend für viele Situationen und sorgt für genug
Aufhell-Licht.
Vorausgesetzt es steht dem Blitzlicht nichts im Wege, z.B..: der
vordere Rand des Objektivs oder die sich darauf befindliche Gegenlichtblende.
Sonst gibt es unschöne halbrunde Schatten auf dem Motiv.
Ein weiteres Ärgernis, welches die Verwendung eines integrierten
Blitzgerätes mit sich bringt – sind die roten Augen bei den aufgenommenen
Personen. Die Ursache liegt hier nämlich im schmalen Winkel zwischen
Lichtquelle und der optischen Achse des Objektivs. Das Blitzlicht dringt durch
die Augenpupille in das Auge des Modells ein, wird an der Augenrückwand wieder
reflektiert und vom Objektiv erfasst. Dieses reflektierte Licht trägt bei
Menschen rote Farbe. Hersteller reagieren darauf und bieten eine Funktion zum
Reduzieren der roten Augen an. Dabei sendet das Blitzgerät noch vor der
Aufnahme mehrere Teilblitze mit verringerter Leistung aus.
Das Menschliche Auge
reagiert auf dieses helle Licht und verringert die Pupille. Dadurch ist der
Anteil des in die Pupille eindringenden
und somit reflektierten roten Lichtes viel geringer. Viele Menschen reagieren
jedoch auf diese Vorblitze mit Verspannung des Gesichter oder mit Blinzeln.
Systemblitzgerät.
Es gibt noch eine weitere Methode um die Zombie-Augen loszuwerden.
Erhöht man nun den Abstand zwischen der Lichtquelle und der optischen
Achse (z.B..: durch Einsatz eines Systemblitzgerätes) so verschwinden die roten
Augen, weil das vom Auge reflektierte Licht nun unter einem steileren Winkel am
Objektiv vorbeigeht. Das Problem kommt dennoch wieder, und zwar dann wenn man
Objektive mit längerer Brennweite verwendet (ab ca. 150mm). Durch den, sich
daraus ergebenen größeren Abstand zum Motiv wird wieder der Winkel flacher, das
reflektierte rote Licht gelangt wieder durch das Objektiv auf das Bild.
Eine weitere, noch effektivere Methode ist, das Blitzgerät von der
Kamera zu trennen und das Motiv entfesselt auszuleuchten. Hierfür kann das
Blitzgerät mittels eines TTL-Kabels mit der Kamera verbunden werden, dabei
werden alle Funktionen des Blitzgerätes weiterhin unterstützt. Trotz des mit
dieser Methode verbundenen Diskomfort (jemand muss schließlich das entfesselte Blitzgerät halten J) eröffnet das entfesselte
Blitzen neue Möglichkeiten zur kreativen Blitzlichtgestaltung.
AWL.
Um die Stolperanfällige Verbindungskabel zwischen der Kamera und der im
Raum angeordneten Blitzgeräte zu vermeiden, bietet Nikon ein drahtloses
Steuerungssystem in einigen Kameras an. In dieser Advanced Wireless Lighting (AWL) Betriebsart übernimmt das eingebaute Blitzgerät die Rolle der
Steuereinheit. Es sendet kaum sichtbare Miniblitze zu anderen teilnehmenden
Blitzgeräte (bis zu 2 Gruppen), die wiederum mit eigenen Miniblitzen antworten.
Nachdem die für die Aufnahme notwendige Leistung ermittelt ist, sendet das
integrierte Blitzgerät unmittelbar vor der Aufnahme das „Startsignal“ und alle
Blitzgeräte lösen mit der vorgegebenen Leistung aus.
Wird auf der Kamera ein Systemblitzgerät, welches als Steuereinheit
agieren kann, so ist dieser in der Lage bis zu 3 getrennte Gruppen anzusteuern.
Die Betriebsart der einzelner Gruppen sowie etwaige Blitzleistungskorrektur
erfolgen an der Kamera bzw. am aufgesteckten Systemblitzgerät.
Sind mehr als 3 Gruppen für das Ausleuchten des Motives notwendig, so
lässt sich ggf. das sogenannte SU-4 Modus von Nikon verwenden. Dabei
gehen die Blitzgeräte auf „Lausch“ und lösen aus, sobald ein anderes Blitzgerät
im Raum gezündet hat. Das Auslösesignal kann z.B..: vom integrierten Blitzgerät
kommen, dafür stellt man seine Betriebsart auf M (manuell) und stellt die
Leistung auf Minimum (1/128) ein. Die Leistung der anderen Blitzgeräte muss
manuell ermittelt und eingestellt werden.