Donnerstag, 10. Oktober 2013

Blitzlicht gefälligst? Betriebsarten

TTL. Dies ist die Standardbetriebsart, siehe CLS (Creative Lighting System).


Manuell. Das Einstellen der Blitzleistung wird vom Anwender in Bruchteilen der vollen Leistung (1 für volle Leistung, 1/2 für halbe Leistung usw. bis 1/128 ) vorgenommen. Hier besteht eine große Gefahr von falsch belichteter Aufnahmen. Diese Betriebsart wird in der kreativen Blitzlichtfotografie eingesetzt, wenn die TTL- Betriebsart nicht mehr durchgeführt werden kann (z.B..: im Studio wenn das Licht eines Blitzgerätes nur als Effektlicht für die Haare des Modells dienen soll).



Mastersteuerung. Das Blitzgerät fungiert als Steuereinheit für andere Blitzgeräte im Raum. Für die drahtlose Kommunikation sind 4 unterschiedlichen Kanäle reserviert. Stellen Sie einen anderen Kanal als 1 ein, wenn sich ein anderer Fotograf im gleichen Raum befindet (der ebenfalls Nikon-AWL verwendet) und Kanal 1 bereits belegt ist. Andernfalls  werden die Kameras die jeweils fremde Blitzgeräte ebenfalls ansteuern. Weiter aufgeführten Einstellungen werden entweder für Masterblitzgerät, oder für je anzusteuernde Gruppe der Blitzgeräte vorgenommen. Alle Blitzgeräte im Raum, die auf diese Gruppe eingestellt sind, arbeiten im entsprechendem Modus
  • TTL (Through The Lens). Das Blitzgerät sendet zur Ermittlung der Leistung Meßblitze aus, die am Motiv reflektieren und durch das Objektiv am Belichtungsmessgerät gelangen. Dies ist die Standardeinstellung. In dieser Einstellung können Sie Blitzbelichtungskorrektur in EV-Stufen vornehmen.
  • AA (Auto Aperture). Meßblitze werden ebenfalls ausgesendet. Das im Blitzgerät selbst integrierte Sensor misst das vom Motiv reflektierte Licht und ermittelt die notwendige Leistung. Für die Ermittlung werden auch die von der Kamera gesendeten Daten mit einbezogen (Blende, Belichtungszeit, ISO, Brennweite). In dieser Einstellung können Sie Blitzbelichtungskorrektur in EV-Stufen vornehmen
  • M (Manuel). Stellen Sie die Leistung des Blitzgerätes in Bruchteilen der volle Leistung ein.



Manuelle Steuerung mit Distanzvorgabe (GN, nur bei Systemblitzgeräten SB-800 und SB-900 verfügbar). In dieser Betriebsart stellen Sie am Blitzgerät die Entfernung ein, die ausgeleuchtet werden soll. Das Blitzgerät ermittelt die dafür notwendige Leistung selbst. Dabei werden auch die von der Kamera kommenden Belichtungswerte (Blende, Belichtungszeit, ISO, Brennweite) berücksichtigt. Ist die gewünschte Entfernung also einmal eingestellt, können Sie z.B..: mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Blende durchführen, die Leistung des Blitzgerätes wird jedes Mal automatisch angepasst.



Stroboskopblitz (RPT). Diese Betriebsart macht nur bei bewegten Objekten einen Sinn. Während der Belichtung wird das Blitzgerät mehrmals ausgelöst. Beim jeden auslösen wird die aktuelle Position des sich durch das Bildfeld bewegten Objektes im Foto erfasst. Da das Blitzgerät maximal mit einer Frequenz von 100Hz (gilt für Systemblitzgeräte SB-800 und SB-900) auslösen kann, beträgt die kürzeste Belichtungszeit 1/50 Sekunden, wobei nur 2 Auslösungen möglich sind. Benötigen Sie mehr Auslösungen (bis 90 bei den oben genannten Modellen einstellbar), so müssten entsprechend längere Belichtungszeiten an der Kamera eingestellt werden.


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Blitzlicht gefälligst? Synchronisation & Steuerung

Sowohl das integrierte als auch die aufsteckbare Systemblitzgeräte bieten auch sonst eine Menge an Funktionen, die wichtigsten von den ich im Folgenden erklären möchte. 


Unter Synchronzeit versteht man eine Belichtungszeit, in der das Blitzgerät an bestimmter Kamera noch das komplette Bildfeld ausleuchten kann. Besitzt eine Kamera eine maximale Synchronzeit von z.B..: 1/250s, so kann maximal diese Verschlußzeit verwendet werden, wenn das Blitzgerät verwendet /eingeschaltet wird.
Immer mehr Kameras bieten den erweiterten Modus für Kurzzeitsynchronisation (bei Nikon:
FP-Kurzzeitsynchronisation) an, in dem auch kürzere Verschlusszeiten (z.B. 1/4000s), allerdings mit Einschränkung der Blitzleistung, möglich sind. 



Synchronisation auf den ersten Verschlußvorhang. Dies ist die Standard-Steuerungsart des Blitzgerätes. Gleich nach dem Öffnen des Verschlußes löst das Blitzgerät aus. Diese Steuerungsart kann in den meisten Situationen eingesetzt werden.
Die Belichtungszeit in A und P-
betriebsart wird automatisch auf die Standard-Synchronzeit fixiert (z.B..: 1/60s). Bei manchen Modellen lässt sich die Synchronzeit einstellen (zwischen 1/60s und ca. 1/320s). Bei kurzen Synchronzeiten (z.B..: 1/320s) werden bewegte Objekte weitestgehend „eingefroren“.



Synchronisation auf den zweiten Verschlußvorhang (REAR). Ist diese Steuerungsart ausgewählt, so gibt das Blitzgerät unmittelbar vor dem Schließen des Verschlußes sein Licht ab. Belichtungszeit wird ebenfalls auf die Synchronisationszeit fixiert. Bei Verwendung von sehr kurzen Synchronzeiten (z.B..: 1/320s) ergibt sich kein Unterschied zu der ersten Steuerungsart.



Langzeitsynchronisation (SLOW). Diese Steuerungsart wird zusammen mit einer der beiden vorhergehenden Arten eingesetzt. Dabei wird jedoch die Fixierung der Belichtungszeit aufgehoben. Es können Belichtungszeiten von maximal möglichen Synch.-Zeit bis zur längst möglichen Belichtungszeit der Kamera (meist: 30s) verwendet werden.
Bei
unbewegten Objekten (z.B.: Porträt bei Dämmerung) wird durch Einsatz der längeren Belichtungszeit mehr Umgebungslicht vom Bildsensor erfasst. Der Hintergrund und die restliche, nicht vom Blitzgerät erfasste Umgebung wird damit heller. Der Vordergrund wird zusätzlich vom Blitzlicht automatisch ausgeleuchtet. Hier ergeben sich keine Unterschiede, welche von den beiden Verschlußvorhänge für das Auslösen des Blitzgerätes verwendet wurden. Da das zu fotografierende Objekt sich nicht bewegt, sieht das Bild beim Öffnen des Verschlußes gleich dem Bild bei seinem Schließen aus.
Bewegt sich nun das zu fotografierende Objekt während der Belichtung durch das Bildfeld, so erhält man je nach verwendeten Vorhand beim Blitzen unterschiedliche Aufnahmen. Angenommen wir fotografieren einen von links nach rechts vorbeifahrenden Fahrradfahrer in leichter Dämmerung. Wir verwenden solche  Verschlußzeit, in der der Fahrradfahrer fast den ganzen Bildfeld durchfährt (z.B.: 1/30s). Kamera ist auf Stativ befestigt, damit während der Aufnahmen keine Verwacklungen entstehen können
  • Fall1. Verschluß auf den ersten Vorhang (Displayanzeige: SLOW). Gleich beim Beginn der Aufnahme (Fahrradfahrer befindet sich links im Bild) löst das Blitzgerät aus und erhellt den Fahrradfahrer. Da das Blitzlicht innerhalb einer sehr kurzen Zeit abgegeben wird, wird das Abbild des Fahrer scharf (eingefroren) dargestellt. Nun nimmt die Kamera bis zum Schließen des Verschlußes weiterhin das Geschehen auf. In dieser Zeit wird das Umgebungslicht gesammelt. Der Fahrer wird auch weiterhin erfasst. Da dieser sich bewegt, mahlt er quasi einen Bewegungsschweif von links nach rechts auf dem Foto. Das fertige Bild sieht nun wie folgt aus: Links eine scharfe Abbildung des Fahrradfahrer und ab da bis zum rechten Rand – sein Bewegungsschweif. Der Fahrradfahrer schiebt also seinen Schweif vor sich hin.
  • Fall2. Verschluß auf den zweiten Vorhang (Displayanzeige: SLOW + REAR). Das Erfassen des Umgebungslichtes erflogt wie auch oben während der gesamten Aufzeichnung (1/30s). Das Scharfe Abbild des Fahrers erfolgt jedoch zum Schluss der Aufnahme – also am rechten Bildrand. In diesem Fall zieht der Fahrradfahrer seinen Schweif hinter sich her.


Kurzzeitsynchronisation (FP). Bei dieser Steuerungsart wird ebenfalls die Fixierung der Belichtungszeit aufgehoben. Nun können Belichtungszeiten von maximal-möglichen Belichtungszeit der Kamera (z.B..: 1/4000s) bis zur längst möglichen Synchronisations-zeit des Blitzgerätes (z.B..: 1/60s) verwendet werden. Bei Verwendung von Belichtungszeiten, die kürzer sind, als die maximal-mögliche Synch.-Zeit kann das Blitzgerät technisch bedingt nur einen Teil der Leistung abgeben (Damit das Bildfeld während der Belichtung gleich mäßig ausgeleuchtet wird, wird das Blitzgerät vielfach mit verringerter Leitung gezündet und simuliert damit eine Dauerlichtquelle)
  • Diese Steuerungsart kann bei sich sehr schnell bewegten Objekten verwendet werden um diese einzufrieren, wenn die normale Synchronisationszeit nicht ausreichend kurz ist.
  • Alternativ können Sie diese Steuerungsart einsetzen, wenn Sie trotz ausreichendem Licht mit einer großen Blendenöffnung (z.B..: f2,0) arbeiten wollen um z.B..: Objekte im Hintergrund weich zu zeichnen (Portraits mit Einsatz des Blitzlichtes). Durch die große Blendenöffnung können sich auch Belichtungszeiten ergeben, die kürzer sind als die Synchronzeit des Blitzgerätes ohne FP-Betrieb.







Blitzlicht gefälligst? CLS – System von Nikon

CLS (Creative Lighting System) ist ein hochentwickeltes Blitzsystem, bei dem das Blitzgerät mit anderen Komponenten (z.B. Autofokus-Modul, Belichtungsmesser usw.) zusammenarbeitet um bessere und ausgewogenere Ausleuchtung des Motivs zu erzielen.
Durch moderne i-TTL Blitzautomatik wird die notwendige Leistung durch mehrfache kaum sichtbare Messblitze noch vor der eigentlichen Aufnahme ermittelt. Zusätzlich fließen in die Berechnung noch weitere Parameter von der Kamera (Blende, Belichtungszeit, ISO), vom Belichtungsmesser (Weißabgleich, Anteil des Umgebungslichtes) und vom Autofokus-System (Ausgewählte Messfeld, Entfernung zum Motiv) ein.

Die i-TTL Aufhellblitzautomatik sorgt bei Aufnahmen im Gegenlicht für dezente Aufhellung der Schattenbereiche. Durch verringerte Leistung werden meist sehr gute Resultate erzielt.



Das integrierte Blitzgerät.
Ausgenommen einiger Profimodelle (aktuell: D3, D3x, D3s) verfügen alle Spiegelreflexkameras über ein eingebautes Blitzgerät. Die Leitzahl des Blitzgerätes liegt bei 12 (ISO100) bzw. bei 17 (ISO200). Die Leitzahl ist zwar nicht groß, ist dennoch ausreichend für viele Situationen und sorgt für genug Aufhell-Licht.
Vorausgesetzt es steht dem Blitzlicht nichts im Wege, z.B..: der vordere Rand des Objektivs oder die sich darauf befindliche Gegenlichtblende. Sonst gibt es unschöne halbrunde Schatten auf dem Motiv.

Ein weiteres Ärgernis, welches die Verwendung eines integrierten Blitzgerätes mit sich bringt – sind die roten Augen bei den aufgenommenen Personen. Die Ursache liegt hier nämlich im schmalen Winkel zwischen Lichtquelle und der optischen Achse des Objektivs. Das Blitzlicht dringt durch die Augenpupille in das Auge des Modells ein, wird an der Augenrückwand wieder reflektiert und vom Objektiv erfasst. Dieses reflektierte Licht trägt bei Menschen rote Farbe. Hersteller reagieren darauf und bieten eine Funktion zum Reduzieren der roten Augen an. Dabei sendet das Blitzgerät noch vor der Aufnahme mehrere Teilblitze mit verringerter Leistung aus. 
Das Menschliche Auge reagiert auf dieses helle Licht und verringert die Pupille. Dadurch ist der Anteil des in die  Pupille eindringenden und somit reflektierten roten Lichtes viel geringer. Viele Menschen reagieren jedoch auf diese Vorblitze mit Verspannung des Gesichter oder mit Blinzeln. 



Systemblitzgerät.
Es gibt noch eine weitere Methode um die Zombie-Augen loszuwerden.
Erhöht man nun den Abstand zwischen der Lichtquelle und der optischen Achse (z.B..: durch Einsatz eines Systemblitzgerätes) so verschwinden die roten Augen, weil das vom Auge reflektierte Licht nun unter einem steileren Winkel am Objektiv vorbeigeht. Das Problem kommt dennoch wieder, und zwar dann wenn man Objektive mit längerer Brennweite verwendet (ab ca. 150mm). Durch den, sich daraus ergebenen größeren Abstand zum Motiv wird wieder der Winkel flacher, das reflektierte rote Licht gelangt wieder durch das Objektiv auf das Bild.
Eine weitere, noch effektivere Methode ist, das Blitzgerät von der Kamera zu trennen und das Motiv entfesselt auszuleuchten. Hierfür kann das Blitzgerät mittels eines TTL-Kabels mit der Kamera verbunden werden, dabei werden alle Funktionen des Blitzgerätes weiterhin unterstützt. Trotz des mit dieser Methode verbundenen Diskomfort (jemand muss schließlich das entfesselte Blitzgerät halten J) eröffnet das entfesselte Blitzen neue Möglichkeiten zur kreativen Blitzlichtgestaltung. 



AWL.
Um die Stolperanfällige Verbindungskabel zwischen der Kamera und der im Raum angeordneten Blitzgeräte zu vermeiden, bietet Nikon ein drahtloses Steuerungssystem in einigen Kameras an. In dieser Advanced Wireless Lighting (AWL) Betriebsart übernimmt das eingebaute Blitzgerät die Rolle der Steuereinheit. Es sendet kaum sichtbare Miniblitze zu anderen teilnehmenden Blitzgeräte (bis zu 2 Gruppen), die wiederum mit eigenen Miniblitzen antworten. Nachdem die für die Aufnahme notwendige Leistung ermittelt ist, sendet das integrierte Blitzgerät unmittelbar vor der Aufnahme das „Startsignal“ und alle Blitzgeräte lösen mit der vorgegebenen Leistung aus.
Wird auf der Kamera ein Systemblitzgerät, welches als Steuereinheit agieren kann, so ist dieser in der Lage bis zu 3 getrennte Gruppen anzusteuern. Die Betriebsart der einzelner Gruppen sowie etwaige Blitzleistungskorrektur erfolgen an der Kamera bzw. am aufgesteckten Systemblitzgerät.
Sind mehr als 3 Gruppen für das Ausleuchten des Motives notwendig, so lässt sich ggf. das sogenannte SU-4 Modus von Nikon verwenden. Dabei gehen die Blitzgeräte auf „Lausch“ und lösen aus, sobald ein anderes Blitzgerät im Raum gezündet hat. Das Auslösesignal kann z.B..: vom integrierten Blitzgerät kommen, dafür stellt man seine Betriebsart auf M (manuell) und stellt die Leistung auf Minimum (1/128) ein. Die Leistung der anderen Blitzgeräte muss manuell ermittelt und eingestellt werden. 

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Welche Einstellungen? Individualfunktionen

Autofokus/AF-Hilfslicht. Aktivieren Sie diese Funktion wenn der Autofokus bei Umgebungen mit wenig Licht Schwierigkeiten beim Fokussieren hat. Bitte beachten Sie, dass da Hilfslicht ziemlich hell ist und ggf. die aufzunehmenden Personen stören kann. Bei Verwendung von Objektiven mit großem Durchmesser der Frontlinse bzw. bei großer Gegenlichtblende (z.B.: 24-70 1:2,8 G) kann das Hilfslicht vom Objektiv abgeschattet werden und hat dann kaum Wirkung 



Autofokus/AF-Messfeldgröße (nicht bei allen Modellen verfügbar).
  • Stellen Sie Groß ein für bessere Empfindlichkeit des mittleren Autofokus-Sensors. Kamera kann damit bei schlechterem Licht besser fokussieren. Jedoch beim Scharfstellen auf viele kleine Objekte können Ungenauigkeiten auftreten (Das        AF-Meßfeld deckt mehrere Objekte in unterschiedlicher Entfernung ab)
  • Stellen Sie Normal ein für genauere Fokussierung bei guten Lichtverhältnissen. Kamera kann genauer auch kleinere Objekte scharfstellen.



Belichtung/Belichtungswerte. Meine Empfehlung lautet hier 1/3 LW einzustellen. Die Werte zum Einstellen der Blende und Belichtungszeit können so viel feiner eingestellt werden und ermöglichen eine genauere Belichtung der Fotos..



Belichtung/Einfache Belichtungskorrektur (verfügbar bei einigen Modellen mit 2 Einstellräder). Ist diese Funktion aktiviert, so wird die Belichtungskorrektur durch eins der Einstellräder vorgenommen. Diese Funktion halte ich für nicht empfehlenswert. Der Grund ist, dass man so durch versehentliches Drehen des Einstellrades die Belichtung verstellen kann. Über- oder Unterbelichtete Bilder wären dann die Folge.



Aufnahme & Anzeigen/Tonsignal auf „Ein“ einstellen. Ein Tonsignal wird bei erfolgtem Scharfstellen des Motivs ertönt. Beim Autofokus-Betriebsart AF-C erfolgt kein Tonsignal. Bei Aufnahmen in einer stillen Umgebung (z.B. Kirche) würde ich die Einstellung auf „Aus“ ändern um nicht die anwesenden beim Fotografieren zusätzlich zu stören.



Aufnahme & Anzeigen/Gitterlinien auf „Ein“ einstellen. Im Sucher werden dann Hilfslinien eingeblendet. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Kamera besser horizontal stellen. Außerdem geben Sie in Etwa Orientierung beim Positionieren der Objekte im goldenen Schnitt. Mit der Zeit entwickelt sich ein Gefühl für den optimalen Bildschnitt, dann können die Gitternetzlinien wieder ausgeblendet werden.



Aufnahme & Anzeigen/Nummernspeicher auf „Ein“ einstellen. Diese Einstellung erweiter den Nummernkreis der Fotos auf „9999“. Damit fallen weniger Probleme mit gleichnamigen Bilddateien an, falls sie später am PC in den gleichen Ordner verschoben werden.



Aufnahme & Anzeigen/Spiegelvorauslösung. Bei aktivierter Funktion wird beim Auslösen erst der Spiegel hochgeklappt, nach einigen Augenblicken (gefühlt – ca. ½ Sekunde) wird der Verschluß geöffnet und das Bild aufgenommen. Das Ziel ist die Vermeidung von Vibrationen durch den Spiegelschlag.
Bitte beachten Sie, dass diese Funktion nur ab Brennweite von etwa 100mm und im Belichtungszeitenbereich von ca. 1/2s – 1/100s wirkungsvoll ist. Bitte verwenden Sie dann nach Möglichkeit ein stabiles Stativ.
Durch die Zeitverzögerung macht Spiegelvorauslösung bei bewegten Motiven kaum Sinn.
Ich aktiviere die Spiegelvorauslösung immer bei Landschaftsaufnahmen mit Stativ und in der Makro-, Stillleben- oder Produktfotografie.






Bedienelemente/Auslösesperre. Ich empfehle diese Funktion unbedingt zu aktivieren. Andersfalls können Sie fotografieren auch wenn keine Speicherkarte sich in der Kamera befindet. Die Fotos können dann nicht gespeichert werden und werden nach Autovorschau gelöscht.




Bedienelemente/Funktionstaste. Die Belegung der Funktionstaste hängt bei mir vom Einsatzgebiet ab.
  • 1. Punkt in ben.-def. Menü. Beim Drücken der „Fn“ Taste wird das der oberste Menüpunkt im benutzerdefinierten Menü geöffnet. An oberster Position habe ich die „ISO-Automatik“ definiert (wie das gehen, lesen Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera unter „Benutzerdefiniertes Menü“). Damit hab ich einen schnellen zugriff auf die ISO-Automatik und kann sie schnell aktivieren bzw. deaktivieren je nach Situation. Diese Belegung ist aus meiner Sicht für die meisten Situationen sinnvoll (Personen, Sport, Kirche, Museum etc.)
  • Belichtungsreihe (falls vorhanden). Damit habe ich z.B. bei Landschaftsaufnahmen schnell und ohne Menüweg einen Zugriff auf die Einstellungen für Belichtungsreihen. Die ISO-Automatik ist bei mir für Landschaftsaufnahmen deaktiviert. ISO-Zahl versuche ich auf Minimum zu halten.




Bedienelemente/Mittentaste/Bei Wiedergabe (ab D300 verfügbar). Diese Funktion ist bei mir auf „Ausschnitt ein/aus“ bei „Mittlerer Vergrößerung“ eingestellt. Wenn ich bei der Bildkontrolle auf die mittlere Taste des Multifunktionswähler drücke, so wird das Foto sofort entsprechend vergrößert (entspricht ca. dem Maßstab von 1:1 = 1 Pixel am Kameradisplay zeigt in etwa 1-en Pixel des Fotos an). Dadurch fällt die Schärfebeurteilung des Fotos wesentlich leichter. Beim erstmaligen Vergrößern wechselt der Ausschnitt automatisch zum verwendeten Fokuspunkt im Bild. Erneutes Drücken der mittleren taste zeigt das Foto wieder formatfüllend an.



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Welche Einstellungen? Aufnahmemenü / ISO-Automatik

In Aufnahmebetriebsarten A (Blendenpriorität) verhält sich die ISO-Automatik wie folgt:
  • Kameraelektronik hält den ISO-Wert auf Nominalwert. Die Belichtungszeit wird anhand dieses Wertes und der vom Anwender eingestellten Blende ermittelt.
  • Hat der Benutzer unter „ISO-Empfindlichkeit“ einen höheren als den Nominalwert eingestellt, so wird dieser verwendet. Es wird nur dann ein niedrigerer Wert verwendet, wenn die sich ergebende Belichtungszeit ihre physikalische Grenze überschreiten würde (z.B: 1/4000s).
  • Würde die ermittelte Belichtungszeit den unter „Längste Belichtungszeit“ eingestellten Wert übersteigen (z.B: 1/60s), so wird die ISO-Empfindlichkeit erhöht um diese Grenzbelichtungszeit einzuhalten.
  • Steht nun so wenig Licht zur Verfügung, dass die notwendige ISO-Zahl den unter „Maximale Empfindlichkeit“ eingestellten Grenzwert überschreiten würde (z.B: ISO6400), so wird wieder die Belichtungszeit weiter erhöht (über den eingestellten Grenzwert hinaus) um den ISO-Grenzwert beizubehalten (wohl nach dem Prinzip des „kleineren Übels“)
  • Ist das integrierte Blitzgerät aktiviert, so wird die verwendete ISO-Empfindlichkeit unter Rücksicht der notwendigen/möglichen Blitzleistung ermittelt und eingestellt. ISO wird dann erhöht wenn die Leitzahl des Blitzgerätes zum Ausleuchten des Objektes nicht mehr ausreichen würde.



In der Aufnahmebetriebsart S (Zeitpriorität) verhält sich die ISO-Automatik wie folgt:
  • Kameraelektronik hält den ISO auf Nominalwert. Die Blende wird anhand dieses Wertes und der vom Anwender eingestellten Belichtungszeit ermittelt.
  • Hat der Benutzer unter „ISO-Empfindlichkeit“ einen höheren als den Nominalwert eingestellt, so wird dieser verwendet. Es wird nur dann ein niedrigerer Wert verwendet, wenn bei vielem Licht die Blende ihre physikalisch mögliche kleinste Öffnung eingestellt hat (z..B: f22).
  • Hat bei wenig Licht der Blendenwert die physikalisch mögliche Größe erreicht (z.B..: f3,5), so wird die ISO-Empfindlichkeit bis zum unter „Maximale Empfindlichkeit“ eingestellten Grenzwert erhöht.
  • Wenn nun immer noch zu wenig Licht zur Verfügung steht, wird nichts mehr seitens Kameraelektronik unternommen, die Aufnahmen wären unterbelichtet. Entsprechende Warnung wird im Kameradisplay angezeigt.
  • Ist das integrierte Blitzgerät aktiviert, so wird die verwendete ISO-Empfindlichkeit unter Rücksicht der notwendigen/möglichen Blitzleistung ermittelt und eingestellt. Belichtungszeit wird dabei auf die Synchronzeit begrenzt. ISO wird dann erhöht wenn die Leitzahl des Blitzgerätes zum Ausleuchten des Objektes nicht mehr ausreichen würde. 



In Aufnahmebetriebsarten P (Programmautomatik) verhält sich die ISO-Automatik wie folgt (ähnlich der Betriebsart A):
  • Kameraelektronik hält den ISO-Wert auf Nominalwert. Die Belichtungszeit wird anhand dieses Wertes und den Ausgangswerten für Blende und Zeit ermittelt.
  • Hat der Benutzer unter „ISO-Empfindlichkeit“ einen höheren als den Nominalwert eingestellt, so wird dieser verwendet. Es wird nur dann ein niedrigerer Wert verwendet, wenn die sich ergebende Belichtungszeit oder die Blende ihre physikalische Grenzen überschreiten würden.
  • Würde die ermittelte Belichtungszeit den unter „Längste Belichtungszeit“ eingestellten Wert übersteigen (z.B: 1/60s), so wird die ISO-Empfindlichkeit erhöht um diese Grenzbelichtungszeit einzuhalten.
  • Steht nun so wenig Licht zur Verfügung, dass die notwendige ISO-Zahl den unter „Maximale Empfindlichkeit“ eingestellten Grenzwert überschreiten würde (z.B: ISO6400), so wird wieder die Belichtungszeit weiter erhöht (über den eingestellten Grenzwert hinaus) um den ISO-Grenzwert beizubehalten. 
  • Ist das integrierte Blitzgerät aktiviert, so wird die verwendete ISO-Empfindlichkeit unter Rücksicht der notwendigen/möglichen Blitzleistung ermittelt und eingestellt. ISO wird dann erhöht wenn die Leitzahl des Blitzgerätes zum Ausleuchten des Objektes nicht mehr ausreichen würde. 



In der Aufnahmebetriebsart M (Manuelbetrieb) ist es bei meisten Nikon Kameras ebenfalls möglich, ISO-Automatik zu verwenden:
  • Kameraelektronik berechnet für eingestellte Blende und Belichtungszeit den notwendigen ISO-Wert. Werte, die evtl. vom Benutzer unter „ISO-Empfindlichkeit“ eingestellt sind, werden ignoriert. Der Nominalwert wird nicht unterschritten. Der unter „Maximale Empfindlichkeit“ eingestellte Grenzwert wird nicht überschritten.
  • Wäre bei minimalen ISO-Zahl und der eingestellten Blende sowie Belichtungszeit trotzdem auf den Bildsensor zu viel Licht gelangen, wären die Aufnahmen überbelichtet. Die Differenz zur Normalbelichtung lässt sich noch vor der Aufnahme am Kameradisplay ablesen.
  • Wenn ISO auf dem Maximalwert steht und trotzdem nicht ausreichend Licht zur Verfügung steht, warnt die Kamera über eine Unterbelichtung am Display.
  • Ist das integrierte Blitzgerät aktiviert, so wird die verwendete ISO-Empfindlichkeit unter Rücksicht der notwendigen/möglichen Blitzleistung ermittelt und eingestellt. Belichtungszeit wird dabei auf die Synchronzeit begrenzt. ISO wird dann erhöht wenn die Leitzahl des Blitzgerätes zum Ausleuchten des Objektes nicht mehr ausreichen würde.

Welche Einstellungen? Aufnahmemenü / ISO

ISO Empfindlichkeit einstellen. Was die Empfindlichkeit betrifft, kann sich der Anwender zwischen ISO-Automatik und einem festen ISO-Wert entscheiden, oder auch beide kombinieren

ISO-Automatik. Hier können 2 Werte eingestellt werden:

  • Maximale Empfindlichkeit. Dieser Wert legt die Obergrenze fest, bis zu der ISO-Automatik die Empfindlichkeit maximal erhöhen darf.
  • Längste Verschlußzeit. Damit legen Sie fest, ab welcher Verschlußzeit die ISO-Zahl erhöht werden soll (betrifft nur Betriebsarten A und P)
ISO-Empfindlichkeit.

  • Ist die ISO-Automatik deaktiviert, so verwendet die Kamera stets den hier eingestellten Wert.
  • Bei Aktivierter ISO-Automatik gilt der hier eingestellte Wert als „Wunschvorgabe“. Die Kameraelektronik verwendet diesen Wert solange die Lichtverhältnisse ausreichend sind und erhöht diesen bei Bedarf.


*ISO-Nominalwert. Darunter versteht man den ISO-Wert, auf den der Bildsensor und Kameraelektronik optimiert sind. Bei den meisten Nikon-Kameras gilt ISO200 als Nominalempfindlichkeit. ISO-Automatik geht nie unter diesen Wert.

Lo und Hi Werte. Eine Stufe unter dem Nominalwert wird bei Nikon als Lo1 angezeigt. Ist der Nominalwert ISO200, si entspricht Lo1 dem Wert ISO100.
Hi1 bedeutet eine Stufe über dem maximalen Betriebswerte der ISO-Einstellung. Ist der maximaler Wert z.B. ISO3200 so entspricht die Einstellung Hi1 dem Wert ISO6400, und Hi2 würde dem Wert ISO12800 entsprechen.




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Welche Einstellungen? Aufnahmemenü

Bildqualität 
  • JPEG Fine wenn Sie Fotos am PC nicht (umfangreich) nachbearbeiten wollen, um die Komprimierungsrate möglichst gering zu halten.
  • NEF (RAW) für Aufnahmen im Rohformat.


Bildgröße. Bei Aufnahmen im NEF- Format spielt die eingestellte Bildgröße keine Rolle.
Bei Aufnahmen in JPEG wählen Sie die für spätere Verwendung des Fotos passende Größe aus. Beachten Sie, dass Qualität der Bilder durch Verkleinerung der Bildgröße nicht  abnimmt.
  • L – Bild in Voller Auflösung wird auf die Karte gespeichert. Wählen Sie diese Größe wenn Sie Ausdrucke in Postergröße anfertigen oder das Bild später selbst verkleinern wollen.
  • M – mittlere Auflösung (z.B.: 5 Megapixel) für Ausdrucke bis 20x30cm in bester Qualität
  • S – kleine Auflösung (z.B.: 3 Megapixel) für Ausdrucke bis 15x20cm in bester Qualität, für Versenden per E-Mail, für Präsentationen im Internet oder auch zum Betrachten am Bildschirm. Beachten Sie, dass das Bild nachträglich nicht ohne Qualitätsverluste wieder vergrößert werden kann.


ISO - Empfindlichkeit




Weißabgleich. Bei Aufnahmen im NEF- Format spielt Einstellungen nur für Kameradisplay-Vorschaubild eine Rolle. Bei Aufnahmen in JPEG wählen Sie möglichst passende Einstellung. Meine Empfehlung ist hier der automatische Weißabgleich J. Dieser lässt sich nämlich relativ zu dem automatisch ermitteltem Wert in Richtung: Gelb-Orange, Blau, Grün oder Magenta korrigieren. Erscheint z.B. die erste Aufnahme in einer neuen Lichtsituation etwas bläulich, so können Sie diesem Farbstich bei darauf folgenden Aufnahmen entgegenwirken indem Sie den automatischen Weißabgleich in Richtung Gelb-Orange korrigieren.
Bitte setzen Sie alle Korrekturen zurück wenn sich die Lichtsituation ändert oder Sie diesen Ort (mit dieser Beleuchtung) verlassen.



Farbraum. Beim Fotografieren in RAW spielt die Einstellung des Farbraums kaum Sinn, da der Farbraum erst im Postprozess am Computer zu den Bilddateien zugewiesen wird. Dennoch stelle ich beim Fotografieren in RAW den Farbraum „s-RGB“ ein, damit das JPEG-Vorschaubild am Kameradisplay die Farben korrekt darstellen kann. Der eingestellte Farbraum wird mit der RAW- Datei an den Raw-Konverter als Standardwert übergeben.

  • sRGB bei Aufnahmen im JPEG-Format. Dieser Farbraum ist für die normale Anwendung bestens geeignet. Die Farben erscheinen kräftiger und kontrastreicher. Bilder können ohne Weiteres am Monitor betrachtet, ins Internet geladen, oder auch direkt aus der Kamera bzw. nach der Übertragung auf Computer ausgedruckt werden.
  • Adobe-RGB bei Aufnahmen in JPEG-Format. Dieser Farbraum ist wesentlich größer als sRGB. Die einzelne Farbkanäle erhalten viel mehr Farbnuancen. Die gängigsten Consumer-Monitore können leider diesen Farbraum nicht deckend darstellen. Auch beim Ausdruck auf den normalen Drucker erhält man nur bedingt Vorteile. Aus meiner Sicht macht dieser Farbraum nur im professionellen Bereich (JPEG-Bilder für die Druckvorstufe) einen Sinn.



Active D-Lighting. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des D-Lighting von Nikon. Beim letzteren hat die Kamera das Bild erst nach der Aufnahme angepasst. Beim „Active D-Lighting“ dagegen greift die Kameraelektronik bereits während der Aufnahme ein und kann damit bessere Ergebnisse erzielen.
Stellt die Kameraelektronik während der Belichtungsmessung fest, dass die Kontraste des aufzunehmenden Motivs sehr hoch sind so greift folgender Prozess ein:
  • Das Bild wird je nach Intensivität des Kontrastes mehr oder weniger unterbelichtet. Damit wird sichergestellt, dass die Lichter im Bild nicht ausreißen und noch Details enthalten.
  • Nach der Aufnahme greift die Methode des bisherigen D-Lighting ein und hellt die Schattenbereiche im Foto auf.


Damit werden die Kontraste im Bild komprimiert und somit der scheinbare Dynamikumfang der Kamera erhöht.
Bitte schalten Sie beim Aufnehmen im RAW-Format das „Active D-Lighting“ aus. Andersfalls erhalten Sie möglicherweise unnötig unterbelichtete Aufnahmen! 



Auto Verzerrungs-Korrektur.
Aktivieren Sie ggf. diese Funktion beim Arbeiten im JPEG-Format.



Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung.
Aktivieren Sie ggf. diese Funktion beim Arbeiten im JPEG-Format. Werden Fotos mit einer längeren Belichtungszeit aufgenommen als 8 Sekunden, so greift das Entrauschmechanismus ein. Dabei nimmt die Kamera ein weiteres Bild mit verschlossenem Verschluß auf (Schwarzbild) und versucht die verrauschten Pixel zu identifizieren und diese im vorher aufgenommenem Foto zu verbessern.



Rauschreduzierung bei ISO +.
Aktivieren Sie ggf. diese Funktion beim Arbeiten im JPEG-Format. Werden Foto mit einer höheren Empfindlichkeit als ISO800 aufgenommen, so werden Sie nach der Aufnahme entrauscht. Beachten Sie, dass bei Aufnahmen von Serienbilder die Kapazität des Pufferspeichers sinkt, damit können weniger Bilder ununterbrochen nacheinander aufgenommen werden.




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